Der Bürgermeister des Marktes Ergolding Andreas Strauß und Landrat Peter Dreier besprachen am Montag aktuelle Problempunkte im Bereich des Themas Asyl. Dabei bedankte sich Strauß  bei Landrat Peter Dreier für seinen Einsatz in Berlin, den auch er als Hilferuf an die verantwortlichen Politiker sieht.

„Wir Gemeinden sind vor Ort diejenigen, welche die Thematik Asylunterbringung, Integration und alles was damit zusammenhängt unmittelbar abwickeln müssen. Daher wissen wir genau um die Probleme die aus dieser Aufgabe heraus erwachsen. Insbesondere hier in Ergolding, wo zwischenzeitlich bis zu 500 Asylbewerber Unterkunft finden“, hält Strauß fest.

Landrat Dreier benötigt für die Asylunterbringung die 35 Landkreisgemeinden, da er nicht entsprechende Landkreisimmobilien zur Verfügung hat. Der Landkreis hat auch mit aller Kraft bis heute verhindert, dass Schulturnhallen für den Zweck der Asylunterbringung verwendet werden. Dies ist Landrat Dreier hoch anzurechnen.

Gerade bei den größeren Gemeinschaftsunterkünften wie im Happy Sports in Ergolding (bis zu 450 Personen) ergeben sich immer wieder Probleme und Fragestellungen, die kurzfristig gelöst werden müssen. Der Landkreis ist dem Markt Ergolding hier immer wieder ein guter Partner.

Ende Januar wird in der Landshuter Straße 47 in Ergolding eine weitere dezentrale Unterkunft mit bis zu 20 Personen errichtet, voraussichtlich im Mai werden dann weitere 37 Personen in einem anderen Objekt in der Landshuter Straße einziehen.

Daher habe ich Landrat Dreier mitgeteilt, dass wir in Ergolding mit diesen Einrichtungen nun auch an unserer Leistungsgrenze angekommen sind, so Bürgermeister Strauß. Auch dem Freistaat Bayern hat der Marktgemeinderat Ergolding in seiner letzten Sitzung einstimmig eine Absage erteilt, hinsichtlich der zur Verfügung Stellung eines Grundstücks für eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 200 Personen.

Es ist ja nicht damit getan, dass man eine Unterkunft bereitstellt, sondern auch die Versorgung, Betreuung und Integration muss gewährleistet sein. Hier baut Ergolding gerade unter der Begleitung der Rathausverwaltung einen Helferkreis auf. Gleichwohl wissen wir auch, dass wir erstmal am Anfang dieser unglaublichen Aufgaben stehen.

Aus der Bevölkerung heraus wird Bürgermeister Strauß auf fast jeder Feier oder Veranstaltung auf das Thema angesprochen und bekommt mitgeteilt, dass es so nicht weitergehen kann. Viele Ängste und Befürchtungen werden geäußert, die auch entsprechend berücksichtigt werden müssen. Die Bereitschaft Wohnungen an anerkannte Asylbewerber bereitzustellen ist verschwindend gering. Es würde den Markt Ergolding vor eine weitere unlösbare Aufgabe stellen, wenn der Landkreis die anerkannten Asylbewerber aus den Asylunterkünfte herausnimmt. Dann wäre der Markt Ergolding unmittelbar im Rahmen der Obdachlosenunterbringung zuständig, so Strauß.

Dass wir all diese Aufgaben überhaupt abwickeln können haben wir vielen zu verdanken.  Bürgermeister Strauß bedankt sich (wie er es bereits im Neujahrskonzert gemacht hat) gemeinsam mit Landrat Dreier bei allen ehrenamtlich engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger in Vereinen, Verbänden, Rettungsorganisationen oder auch in den Kirchen. Ohne Sie könnten die vielfältigen Aufgaben gar nicht abgearbeitet werden. Danke aber auch an die Polizei, die Wachdienste, den Beschäftigten des Marktes Ergolding und des Landkreises Landshut für die hervorragende Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung.