Förderung naturnaher Gärten und Regenwassernutzung

Marion Neugebauer vom Markt Ergolding und Gartenbesitzerin Andrea Dirmeier präsentieren das neue Ergoldinger Förderprogram

Die Meldungen vom dramatischen Schwinden der Insekten hat viele wachgerüttelt und zum bisher erfolgreichsten Volksbegehren in Bayern geführt. Mit dem Rückgang der Insektenpopulation verschlechtern sich auch die Bedingungen für deren Fressfeinde: vor allem Vögel und Fledermäuse, aber auch Reptilien und Amphibien haben das Nachsehen.
Doch sind nicht nur die Landwirte für eine höhere Artenvielfalt verantwortlich. Auch der ungute Trend zu pflegearmen, aufgeräumten „Steingärten“ vernichtet Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Der Markt Ergolding setzt sich schon seit Jahren dafür ein, dass im Siedlungsgebiet mehr Platz für die Natur geschaffen wird. Mehrere gemeindliche Grünflächen wurden als artenreiche Blumenwiesen gestaltet, welche vor allem Insekten zu verschiedenen Zeiten im Jahr Nahrung bieten. Zuletzt errichtete die Werkklasse der Mittelschule Ergolding mit Unterstützung der Gemeinde ein Wildbienenhotel für den gemeindlichen Bauhof. In einem Wettbewerb sucht der Markt die schönste wilde Blumenwiese in Privatgärten, die Frist zur Bewerbung läuft noch bis zum 30.08.2019. Im Bauamt des Rathauses werden kostenlos Blumensamen für eine Wildblumenwiese verteilt.
Vor Kurzem hat der Markt Ergolding außerdem ein neues Förderprogramm zum Arten- und Naturschutz aufgelegt. Bezuschusst werden die Begrünung von Dächern und Fassaden, der Bau von Brut- und Nistplätzen an Hausfassaden und Dächern, die Begrünung von versiegelten Flächen sowie die Nutzung von Regenwasser in Haus oder Garten. Mit Hilfe dieses Förderprogramms sollen in der Siedlung neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen, die Durchgrünung und Entsiegelung gefördert und die Regewassernutzung gefördert werden.
Der erste Antrag zum neuen Förderprogramm wurde von Andrea Dirmeier und Georg Bucher gestellt. Diese haben Ihren Garten in Käufelkofen naturnah umgestaltet, um möglichst vielen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum zu bieten. Neben einer Wildwiese, welche nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht wird, wurden auch mehrere Hecken und elf
Obstbäume gepflanzt, die Nahrung und Schutz bieten. Mehrere Nistkästen für verschiedene Vogelarten und ein Insektenhotel wurden aufgestellt. Im Garten liegt auch ein naturnaher Teich mit Tränkmöglichkeit für Vögel und Insekten. Eine Totholz-, eine Trockenmauer, sowie ein lebendiger Weidenzaun runden die Gestaltung ab. Nun soll noch eine Zisterne für die Regenwassernutzung hinzukommen. Auf diese Weise soll die Gartenwässerung in Trockenzeiten möglichst ohne das Lebensmittel Trinkwasser auskommen. Marion Neugebauer, verantwortlich im Markt Ergolding für Arten- und Naturschutz, freut sich über das Engagement von Frau Dirmeier und Herrn Bucher: „Auf diese Weise wird auf kleinem Raum vielen Pflanzen- und Tierarten eine Heimstatt gegeben. Gerne unterstützen wir das Engagement der Bürgerinnen und Bürger mit unserem neuen
Förderprogramm. Das neue Förderprogramm des Marktes steht zum Download auf der gemeindlichen Homepage, zusammen mit anderen Informationen zum Natur- und Artenschutz im heimischen Garten.

Keine Kommentare möglich.