Ergolding Barrierefrei

EÜbergabe_des_Berichtes.jpgrgolding. „Weg mit den Barrieren“ – das ist eine bundesweite Kampagne vom Sozialverband VDK und die wird in diesem Jahr auch vom Landesverband Bayern in Angriff genommen. „Wir wollen das wörtlich nehmen und erreichen, dass Hindernisse für Menschen mit Behinderung tatsächlich beseitigt werden“, argumentiert die VDK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher in einer Broschüre. In Ergolding gab es den Startschuss – mit dem VDK-Abteilungsleiter Ehrenamt und soziale Praxis Eberhard Grünzinger aus München: „Es ist toll, dass sich die Marktgemeinde mit ihrem Bürgermeister Andreas Strauß als Vorreiter einbringt.“

„Wir beschäftigen uns seit einiger Zeit mit dem Thema und unterstützen deshalb die VDK-Initiative, um unseren Bürgern ein gutes Stück an Lebensqualität im Alltag zu geben“, zeigte sich Bürgermeister Andreas Strauß offen für eine barrierefreie Zukunft in der Marktgemeinde. Mit Gabriele Gaudlitz, Ansprechpartnerin im Rathaus für Senioren-Angelegenheiten, gibt es in der Verwaltung aktuell eine Ratgeberin auch im privaten Umfeld. Zum Beispiel bei der Wohnraumgestaltung mit Verbesserungen in Sachen Barriere-Freiheit.

Zwei Ortsbegehungen wurden in Ergolding bereits durchgeführt – bei der Ergebnis-Vorstellung im Rathaus durch VDK-Berater Henrik Tixier waren neben Bürgermeister Andres Strauß, Gabriele Gaudlitz, Herrn Hochreiter vom Marktbauamt auch Eberhard Grünzinger, Hannelore Riegler und Andrea Wendt vom Sozialverband VDK Bayern mit dabei. Henrik Tixier freute sich über das Engagement des Marktes und des VDK-Ortsverbandes: „Sie zeigen Bereitschaft. Gemeinsam kann man was bewegen.“

Positiv sah Bürgermeister Andreas Strauß das Vorhaben „Ortsbesichtigung“ durch den VDK-Bayern und den Ortsverband: „Ich sehe das nicht als Kritik, sondern als Ansporn. Viele reden von Barrierefreiheit. Nur wenige beschäftigen sich ernsthaft damit. Es ist gut, mit Betroffenen zu sprechen und deren Nachteile zu erfahren und die zu verbessern.“ Am Bürgerhaus-Vorplatz hat man bereits mit der Umsetzung begonnen und im Haushalt sind Mittel für weitere Planungen, zum Beispiel beim Projekt Lindenstraße, eingestellt.

VDK-Berater Henrik Tixier zeigte dabei auf, dass es in den Bereichen Vorplatz und Zugang zum Bürgersaal, der Moosstraße als wichtiger Fußgängerweg an Schulen und Kirchen vorbei zum Sportzentrum bis hin zu Behindertenparkplätzen am Frei- und Hallenbad „Ergomar“ einiges notwendig ist. Barrierefreier Weg von der Straße zu den Eingängen des Bürgersaals, zu enge Bürgersteige oder der durch das Gefälle für Rollstuhl- oder Rollator-Fahrer nur schwer zu bewältigende Fußweg hin zur Bahnunterführung waren Themen.

Nur einige aus der VDK-Kampagne, wie Eberhard Grünzinger feststellte: „Bei der Bahn, bei Ärzten, bei Behörden oder in der Freizeit, überall gibt es unnötige Hindernisse für Menschen mit Behinderung. Wir können die nicht beseitigen, das ist die Aufgabe anderer Stellen. Aber wir können sie bekannt machen und damit verändern.“ Das kann jeder Einzelne – durch Internet-Einträge unter www.weg-mit-den-barrieren.de oder Aktionen mit dem Ortsverband. „Nehmen sie uns in Anspruch“, forderte VDK-AbteilungsleiterEberhard Grünzinger auf. Und Kollege Henrik Tixier machte das Problem deutlicher: „Barrierefrieheit ist ein Menschenrecht. Mit der Umsetzung hapert es allerdings. Das muss besser werden und dafür kämpfen wir.“ -bep-

Bericht und Foto von Bepp Helmrich für LZ

Foto: Wollen den markt barrierefrei machen: Andrea Wendt (von links), Gabriele Gaudlitz, Henrik Tixier, Bürgermeister Andreas Strauß, Bauamts-Mitarbeiter Hochreiter,Hannelore Riegler und Eberhard Grünzinger.

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