Ergolding blüht

Helmut Naneder (stellvertretender Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Landshut), Marion Neugebauer (Bauamt Markt Ergolding), Andreas Strauß (Erster Bürgermeister)

Seit kurzem blühen die angelegten Blumenwiesen in der Marktgemeinde Ergolding. Die Verantwortlichen des Marktes Ergolding sowie des Landschaftspflegeverbandes Landshut e. V. (LPV) erfreuten sich bei einer gemeinsamen Besichtigung darüber.

Der Landschaftspflegeverband Landshut wurde Ende 2015 gegründet und nahm Mitte 2016 seine Arbeit auf. Im Verband sind derzeit 29 von 35 Gemeinden des Landkreises Landshut Mitglied, darunter auch der Markt Ergolding. Ebenso ist die Stadt Landshut von Anfang an Mitglied im Verband. Der LPV nimmt sich – neben der klassischen Landschaftspflege – auch den Natur- und Artenschutz in der Region zur Aufgabe. Auch für das Jahr 2019 steht das Projekt mit dem Namen „Landshut blüht“ auf dem Programm. Ziel ist es, viele artenreiche autochthone, also gebietsheimische Blumenwiesen anzulegen. Dabei spielt die Größe der Fläche gar keine so große Rolle, denn es ist auch wichtig, kleinere aber dafür mehr Blumenwiesen als biologische Trittsteine anzulegen. Dadurch entstehen artenreiche Lebensräume für zahlreiche Insektenarten, aber auch für das Niederwild. „Es ist zunächst Aufgabe der Gemeinden und ihrer Bürger zu prüfen, wo Flächen zum Aufwerten verfügbar sind“, so Helmut Naneder, stellvertretender Geschäftsführer des LPV. „Wir setzen dann die eingebrachten Ideen gemeinsam  und nachhaltig nach dem Prinzip der Freiwilligkeit in Landkreis und Stadt Landshut um“.

Bislang wurden in den Mitgliedsgemeinden und der Stadt Landshut insgesamt etwa 37 Hektar Blumenwiesen angesät. Dieses Jahr waren rund 15 ha geplant – und wurden auch überwiegend schon realisiert. Wie schön sich die Flächen innerhalb kurzer Zeit entwickeln, zeigt sich im Bereich von Unterglaim an der Staatsstraße St2143. Hier führte der Landschaftspflegeverband Landshut zusammen mit dem Markt Ergolding 2017 und 2018 eine Blumenwiesenansaat durch. In direkter Nachbarschaft zum ebenfalls durch den LPV renaturierten Abschnittes am Feldbach entstanden zwei artenreiche Blumenwiesen, auf der sich bereits viele Insektenarten wohl fühlen. Aber auch für uns Menschen sind die bunten Blumen schön anzusehen. „Als Gemeinde Blumenwiesen anzulegen ist simpel, pflegeleicht und auch für stadtnahe Bereiche geeignet und damit ein wichtiger Aspekt in Sachen Natur- und Artenschutz“, so Andreas Strauß, Erster Bürgermeister des Marktes Ergolding. Die Blumenwiesen müssen zwei Mal im Jahr gemäht werden, um die Blütenpracht, welche sich jedes Jahr ein bisschen ändert, zu erhalten. Damit ist nicht nur für jede Wildbiene, von der es rund 580 verschiedene Arten in Deutschland gibt, etwas dabei. Im Rahmen des Projektes „Landshut blüht“ folgt in diesem Jahr eine weitere Maßnahme. Der Landschaftspflegeverband Landshut pflanzt im Herbst hochstämmige Obstbäume in den Landkreisgemeinden an. „Knapp 500 Stück – überwiegend alte Obstbaumsorten – wurden seit Gründung des LPV bereits in Stadt und Landkreis gepflanzt“, so Helmut Naneder. Künftig sollen weitere Flächen im Markt Ergolding als Blumenwiesen und Streuobstbestände dienen. So wurden kürzlich im Bereich der Mattarelloallee zwei neue Blumenwiesenstreifen angelegt. Die höhere Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern sowie die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Landshut unterstützen tatkräftig die wertvolle Arbeit des Landschaftspflegeverbandes. „70-90% der Gesamtkosten des breiten Maßnahmenspektrums werden durch Fördergelder, vor allem  über „Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien“ refinanziert  – ein ganz entscheidendes finanzielles Werkzeug der Bayerischen Landschaftspflegeverbände“, betont Helmut Naneder.

Der Natur- und Artenschutz ist aber nicht allein die Aufgabe von Kommunen, Ämtern und Vereinen. Auch jeder einzelne Gartenbesitzer kann hier tätig werden. Der Markt Ergolding gibt beispielsweise kostenlos Saatgut für Blumenwiesen an die Bürgerinnen und Bürger aus. „Mittlerweile wurden bereits 700 Samentüten ausgegeben, das freut uns natürlich sehr“, so Marion Neugebauer aus dem Bauamt des Marktes. e 7 Colorf

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